Der Regionalrat Düsseldorf hat in seiner Sitzung am 16. Dezember 2021 gegen die Stimmen der Grünen Fraktion die 8. Änderung des Regionalplans Düsseldorf im Gebiet der Stadt Krefeld (Erholungs- und Sportpark Elfrather See) festgestellt, und damit den Weg für das weitere Verfahren des Surfparks vor Ort freigemacht.
In Krefeld kann es durch die zeitaufwendige Bearbeitung mehrerer hundert Einwendungen von Bürger*innen und Initiativen im gesamten Spektrum von Auswirkungen auf die Natur, Verkehrsbelastungen und fehlende Kompatibilität des Projekts mit Krefelds Klimaschutzzielen zu erheblichen Verzögerungen im Verfahren.
Am 03. Juli 2025 wurde im Rat der Stadt Krefeld nun allerdings der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan 836 – Elfrather See/Surfpark – in geheimer Abstimmung gefasst. Die Grünen in Krefeld hatten sich bereits vor Jahren gegen das Projekt ausgesprochen, die SPD dafür, aber es war der CDU zu «verdanken», dass bis zum finalen Beschluss nicht klar war, ob das Projekt eine Mehrheit hatte. Klare Worte zu den negativen Auswirkungen des Projekts von Seiten der Grünen und eine andauernde Mobilisierung auch über Social Media durch die Initiative Biene haben am Ende diesen unsinnigen Beschluss nicht verhindern können.
Die Grünen in Krefeld reagierten mit großem Unverständnis auf diesen Beschluss, da dieses Projekt mit großem Flächenverbrauch, hohem Energieeinsatz und ökologischen Risiken für einen teuren Freizeitspaß ein Paradebeispiel für «Entscheidungen von gestern» sei. Außerdem laufe die Stadt Krefeld im schlimmsten Fall der Insolvenz Gefahr, auf überdimensionierten Gebäuden am Stadtrand sitzen zu bleiben, da die Rückbauverpflichtungen des Investors sich vor allem auf das Surfbecken beziehe.
«Wir entziehen der Allgemeinheit Flächen zur Erholung und geben sie frei zur exklusiven Nutzung für ein Projekt mit hohem Ressourceneinsatz, und der Regionalrat hat mit seiner Entscheidung im Dezember 2021 dafür den Weg geebnet. In Zeiten von Hitzewellen, Wasserknappheit und Artensterben ist diese Entscheidung in keiner Weise nachvollziehbar», so Manfred Krause, Sprecher der Grünen im Regionalrat Düsseldorf.
Ob das Projekt allerdings tatsächlich umgesetzt werden kann, steht noch in den Sternen. Eine Klage der Naturschutzverbände und anderer Gegner ist bereits in Vorbereitung.
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