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Die Itter seit Jahren in den Schlagzeilen – Medikamentenrückstände und Fischsterben

2021 wurde durch Unter­su­chun­gen bekannt, dass im Regie­rungs­be­zirk Düssel­dorf der Rhein­zu­fluss Itter beson­ders hoch mit Medi­ka­men­ten­rück­stän­den belas­tet ist, die die Fisch­fau­na des in Solin­gen-Gräf­rath entsprin­gen­den und am Düssel­dorf-Benra­ther Schloss­park in den Rhein münden­den Fluss stark schädigen.

Im gesam­ten Fluß­ver­lauf sind fest­ge­stell­te Über­schrei­tun­gen der Grenz- und Orien­tie­rungs­wer­te bei einer Viel­zahl von unter­schied­li­chen Stof­fen doku­men­tiert. Ursa­che sind u.a. Einlei­tun­gen von 3 kommu­na­len Klär­wer­ken und unge­klär­tem Nieder­schlags­was­ser, die dazu führen, dass zahl­rei­che Spuren­stof­fe in die Itter gelan­gen. Als Folge schnell wech­seln­der Wasser­stän­de und durch fehlen­de Beschat­tung, ist das Gewäs­ser star­ken Tempe­ra­tur­schwan­kun­gen ausge­setzt, was weite­ren hydrau­li­schen Stress erzeugt.

Hier haben wir weiter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen verlinkt, die einen Über­blick über die Proble­ma­tik ermöglichen:

Anfra­ge an die Bezirksregierung

Antwort zu Medi­ka­men­ten­rück­stän­den insbe­son­de­re in der Itter

Bericht im Düssel­dor­fer Umwelt­aus­schuss 2023

Gene­rell gehört die Itter zu den am stärks­ten belas­te­ten und verschmutz­ten Gewäs­ser im gesam­ten Regionalplanungsraum.

Link zum ELWAS-Web Planungs­ein­hei­ten Steck­brief – “Rhein­gra­ben Nord” – Kapi­tel 4.4 – Seiten 104 ‑107

Am 17.01.2023 hatte das plötz­li­che Bers­ten eines Klär­schlamm­be­häl­ters im Bereich des Klär­wer­kes Haan ein größe­res Fisch­ster­ben in der Itter zur Folge. Mittels einer Anfra­ge versuch­ten wir Nähe­res zu den Ursa­chen und Folgen dieser Umwelt­ka­ta­stro­phe zu erfahren.

Anfra­ge (27.01.23) und Antwort der Bezirksregierung-Sitzungsvorlage

Auch die grünen Rats­frak­tio­nen in Düssel­dorf, Hilden und Solin­gen beglei­te­ten den Vorfall mit eige­nen Anfragen.

Stadt Hilden: Anfra­ge und Antwort zum Bers­ten des Klärschlammbehälters

Anfra­ge GRÜNE Solin­gen zur Faul­turm – Havarie

Antwort der Stadt Solin­gen vom 10.02.2023

„Gott­sei­dank“ scheint das Fisch­ster­ben auf den ersten Blick ein singu­lä­res Ereig­nis gewe­sen zu sein, die Ursa­che für das Bers­ten des Klär­schlamm­be­häl­ters bleibt vorerst ungeklärt.

Verant­wort­lich für das Fluss­ein­zugs­ge­biet der Itter ist vor allem der Bergisch-Rhei­ni­sche Wasser­ver­ver­band (BRW). Der BRW hat in den letz­ten Jahren viele Rena­tu­rie­rungs- und Umge­stal­tungs­pro­jek­te der Itter ange­sto­ßen. So soll auch der Mündungs­be­reich voll­kom­men neu gestal­tet werden. Einer vier­ten Reini­gungs­stu­fe, die auch Medi­ka­men­ten­rück­stän­de zurück­hal­ten könn­te, steht der Verband jedoch wohl auch aus Kosten­grün­den anschei­nend skep­tisch gegen­über. Viele Maßnah­men, die der Umset­zungs­fahr­plan für die Wasser­rah­men­richt­li­nie vorsieht, warten noch auf ihren Beginn. Die EU-Vorga­ben hin zu einem guten ökolo­gi­schen Gewäs­ser­zu­stand wurden und werden auch bezüg­lich der Itter nicht im vorge­ge­be­nen Zeit­rah­men (bis 2015 bzw. 2027) erfüllt.

Unser Ziel ist es, dass sich in diesem Jahr zunächst der zustän­di­ge Ausschuss des Regio­nal­ra­tes – der Ausschuss für Regio­na­le Zusam­men­ar­beit, Gewäs­ser­schutz, Kultur und Touris­mus – ein aktu­el­les Bild über den Umset­zungs­fahr­plan der Wasser­rah­men­richt­li­nie im Itter-Fluss­ge­biet verschaf­fen kann, um besser infor­miert die lang­fris­ti­ge Gewäs­ser­schutz-Planung und Umset­zung der Itter­re­natu­rie­rung und ‑fluss­rein­hal­tung beglei­ten zu können.

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