Ein europaweiter Rechercheverbund diverser Print- und Funkmedien zeigte Ende Februar 2023, dass Europa flächendeckend mit dem „Jahrhundertgift PFAS“ belastet ist, welches an 17.000 Orten nachgewiesen werden konnte (in Deutschland an 1500 Orten).
PFAS, Per- und polyfluorierte Chemikalien, eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Stoffe sind wasser- fett- und schmutzabweisend und werden fast überall eingesetzt:
In Regenjacken und Pfannen, aber auch in Kettenfett, Zahnseide, Burgerpapier, Kosmetik oder Skiwachs.
Die Stoffe kommen in der Natur nicht vor und können weder durch Wasser noch Licht- oder Bakterien zeitnah abgebaut werden. Fünf nordeuropäische Staaten, darunter Deutschland, haben im Februar 2023 den EU-Gremien vorgeschlagen, die gefährlichen Stoffe nach einer Übergangsfrist ganz überwiegend zu verbieten.
Das Gift wird verdächtigt, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen.
Die Kosten für eine Sanierung dieser flächendeckenden Verseuchung sind astronomisch.
Eine Studie das nordischen Minirates schätzt die Kosten allein in Europa auf 17 Milliarden Dollar. Die jährlichen Kosten für die Behandlung der gesundheitlichen Folgen in Europa liegen der Studie zufolge noch höher („Tagesschau 22.02.2023“).
In Deutschland haben Behörden bisher bei den allerwenigsten Schadenfällen mit einer Sanierung begonnen. Ebenfalls gibt es keine systematischen Untersuchungen. Nur einzelne Behörden wie das LANUV in NRW sollen regelmäßig in der Nähe solcher Standorte auf PFAS-Rückstände im Wasser untersuchen.
Für Perfluorkohlenstoffverbindungen (PFAS) existieren derzeit noch keine rechtlich verbindlichen Grenzwerte für Abwassereinleitungen. Ein Verbot ist europaweit in Aussicht gestellt – allerdings noch nicht erlassen worden.
Eine ausführliche Anfrage an die Bezirksregierung Düsseldorf zur Belastung in unserem Planungsraum finden Sie hier
GRÜNE Anfrage zu PFAS-Belastungen und Antwort Bezirksregierung
GRÜNE Anfrage zum Braunkohleausschuss der Bezirksregierung Köln
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