Ein von der Autobahn GmbH in Auftrag gegebenes Gutachten zur Seitenstreifenfreigabe ist inzwischen veröffentlicht (siehe Link Machbarkeitsstudie).
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine temporäre Seitenstreifenfreigabe der A3 auch im Abschnitt zwischen Hilden und Opladen (und nicht nur wie bislang zwischen Hilden und Ratingen-Ost) umsetzbar ist.
Die beiden IHK‘s von Düsseldorf und Wuppertal-Solingen-Remscheid fordern daher die Bundesregierung bzw. den Bundesverkehrsminister dazu auf, die schnelle Freigabe der Seitenstreifen auf der A3 auch zwischen Hilden und Opladen umzusetzen, sowie die notwendigen Schritte hierfür einzuleiten.
Inzwischen wurde öffentlich, dass anscheinend – gemäß einer uns vorliegenden Liste – 140 Autobahnen(neubau)projekte mit Planungsbeschleunigung umgesetzt werden sollen, darunter die von uns seit langem abgelehnte Erweiterung der Bundesautobahn A3 von 6 auf 8 Spuren zwischen Autobahnkreuz Leverkusen und Autobahnkreuz Hilden, die zahlreiche Landschaftsschutz‑, Naturschutz- und FFH-Gebiete negativ tangiert.
Von den Gemeinden bzw. Städten und den beiden IHKs wird als Alternative die Nutzung und Ertüchtigung der Standstreifen favorisiert. Ebenso wird seit kurzem die Einrichtung einer zusätzlichen S‑Bahnlinie von Köln nach Solingen (quasi parallel zur A3) planerisch vom zuständigen Verkehrsverbund in Auftrag gegeben, der Eisenbahnkorridor zwischen Düsseldorf und Köln wird modernisiert und ausgebaut – beides Alternativen zum Autobahnausbau.
„In der Frage der Planungsbeschleunigung bei Neu- und Ausbauprojekten von Bundesautobahnen hat sich in Berlin eindeutig die FDP und wohl auch die SPD durchgesetzt. Die Umweltverbände und Bürgerinitiativen reagierten konsterniert. Jetzt ist u.a. die Landesregierung gefragt, sich dafür einzusetzen , dass keine umweltschädlichen und noch mehr Individualverkehr generierende neue Autobahnprojekte durchgesetzt sowie wirklich Überprüfungen der einzelnen Bundesverkehrswegeprojekte durchgeführt werden.“
Inzwischen hat die Landesregierung leider der Planungsbeschleunigeung insgesamt zugestimmt, da sie die Verantwortung beim Bund und keine eigenen Entscheidungskompentenz sieht.
Wir werden uns weiter für die Alternative Seitenstreifenfreigabe einsetzen.
Anfrage GRÜNE und Antwort der Verwaltung:
Antwort-der-Verwaltung-auf-A3-Ausbau.pdf
Machbarkeitsstudie zur Seitenstreifenfreigabe:
Machbarkeitsstudie 3‑ausbau-zwischen-hilden-und-leverkusen-opladen
Verwandte Artikel
Grüner Hochwasserschutz – Was ist das? Wie funktioniert das?
Zu einem Hochwasserschutzkonzept tragen nicht nur technische Bauwerke bei, sondern ebenso wichtig ist die naturnahe Entwicklung von Fließgewässern und Anbindung von Auen. Ziel ist es, im Fall eines Hochwassers möglichst viel Wasser in naturnahen Rückhaltebereichen zu halten.
Weiterlesen »
„Zukunftsprogramm Hochwasser“ des Wupperverbandes
Lehren aus der Hochwasserkatastrophe von 2021 an der Erft und Wupper Bei dem Hochwasserkatastrophe an der Ahr im Jahr 2021, bei der 180 Menschen starben, wurden auch große Teile der…
Weiterlesen »
Kostenexplosion beim geplanten A3-Ausbau – Positionspapier der Metropolregion Rheinland unterstützt “Temporäre Seitenstreifenfreigabe”
Seit dem Jahr 2022 liegt eine Untersuchung der Autobahn GmbH vor, die aufzeigt, dass die “Temporären Seitenstreifenfreigabe” (TSF) zwischen dem Leverkusener- und dem Hildener Kreuz machbar ist.
Berechnungen haben nun neue Kostenabschätzungen für den geplanten 8‑spurigen Ausbau des A3-Abschnittes ergeben, die angesichts der dringenden Sanierung von Autobahnbrücken und dem Ausbau von Schienenverbindungen zusätzliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Vorhabens aufbringen.
Die „TSF“ wird von den Anrainerkommunen (z. B. Langenfeld, Hilden und Solingen) gegenüber dem 8‑spurigen Ausbau des betreffenden Streckenabschnittes unisono präferiert und gefordert.
Nun hat sich auch die Metroplregion Rheinland entsprechend positioniert – die bereits jetzt ausufernden Kostenschätzungen für einen achtspurigen Ausbau der A3 zwingen zum Umdenken.
Weiterlesen »