Pressemitteilung GRÜNE lehnen Bau eines Bayer04 Leistungszentrums in Monheim grundsätzlich ab

Grüne lehnen Bebau­ung des Grün­zugs an der Alfred-Nobel-Stra­ße entschie­den ab – Schutz von Natur und Klima hat Vorrang

Die Frak­ti­on von Bündnis90/Die Grünen im Regio­nal­rat lehnt die derzei­ti­ge Planung für den Bau eines Bayer04 Leis­tungs­zen­trums in Monheim grund­sätz­lich ab. Das war das Fazit einer Bege­hung, bei der sich am letz­ten Sonn­tag die Frak­tio­nen der Grünen im Regio­nal­rat Düssel­dorf, im Kreis­tag Mett­mann sowie im Stadt­rat Monheim gemein­sam mit der “Inter­es­sen­ge­mein­schaft Monhei­mer Bürger gegen die Pläne von Bayer 04” zu einem Orts­ter­min im Monhei­mer Süden getrof­fen haben, um sich ein Bild von der Lage der bedroh­ten Flächen zu machen.

Noch blüht dort der Raps und wird Getrei­de ange­baut; geht es nach dem Willen von Bayer04 und dem Bürger­meis­ter der Stadt Monheim mit seiner Peto, sollen hier demnächst auf über 20 Hekt­ar 12,5 Fußball­plät­ze mit der dazu­ge­hö­ri­gen Infra­struk­tur entste­hen. Eine riesi­ge Fläche, die zukünf­tig weit­ge­hend versie­gelt und einge­zäunt werden soll – denn die geplan­ten Kunst­ra­sen- und Hybrid­ra­sen­flä­chen sind tech­ni­sche Bauwer­ke, die zwar grün ausse­hen, aber keine Grün­flä­chen sind.

Das ist nicht nur proble­ma­tisch für die Natur: der Grün­zug ist eine wich­ti­ge Verbin­dungs­flä­che zwischen Biotopen.

Bei Rhein­hoch­was­ser ist dieser Bereich für zahl­rei­che Tier­ar­ten die letz­te vorhan­de­ne Flucht­mög­lich­keit im Monhei­mer Süden. „Der Grün­zug muss in seiner vollen Brei­te mindes­tens erhal­ten blei­ben, wünschens­wert wäre sogar eine ökolo­gi­sche Aufwer­tung“, so Sabi­ne Lorenz, Stadt­rä­tin der Grünen in Monheim. 

Auch für die Monhei­mer und Monhei­me­rin­nen bräch­te das geplan­te Trai­nings­zen­trum erheb­li­che Nachteile.

Denn die Kunst- und Hybrid­ra­sen­flä­chen verbrei­ten, selbst bei Einsatz moder­ner Tech­no­lo­gien, erheb­li­che Mengen an schäd­li­cher Mikro- und Nano­plas­tik in die Umwelt. Sie heizen sich zudem viel stär­ker auf als natür­li­cher Boden und fallen damit als Kalt­luft­ent­ste­hungs­flä­che und Frisch­luft­schnei­se weg. Dabei ist schon jetzt die Hitze­be­las­tung beson­ders für den Monhei­mer Süden im Sommer häufig kritisch, die zuneh­men­de Klima­er­wär­mung wird diese Situa­ti­on weiter verschär­fen. Auch Stark­re­gen­er­eig­nis­se werden weiter zuneh­men. Derzeit wird das Regen­was­ser auf der Fläche in ausge­dehn­ten natür­li­chen Mulden gesam­melt und versi­ckert von dort lang­sam in den Unter­grund statt in die umlie­gen­den Gebie­te. Werden dort Fußball­plät­ze gebaut, fällt diese Puffer­funk­ti­on weg, künst­li­che Reten­ti­ons­be­cken wären ein unzu­rei­chen­der Ersatz.

„Die Bebau­ung dieser ökolo­gisch hoch­sen­si­blen Fläche wäre ein schwe­rer Fehler für Monheim und die Regi­on“, so Manfred Krau­se, Vorsit­zen­der der Grünen Regionalratsfraktion.

„Klima­schutz, Arten­viel­falt und der Schutz vor Hoch­was­ser müssen Vorrang vor weite­ren Flächen­ver­sie­ge­lun­gen haben.“

Die Grünen fordern Bayer 04 auf, von ihren Maxi­mal­for­de­run­gen abzu­rü­cken und alter­na­ti­ve Lösun­gen zu prüfen. Eine verklei­ner­te Planung oder ein dezen­tra­ler Ansatz könn­ten neue Möglich­kei­ten eröff­nen – etwa auf bereits versie­gel­ten oder weni­ger sensi­blen Flächen im Lever­ku­se­ner Stadtgebiet.

„Bayer 04 steht in der Verant­wor­tung, ein Trai­nings­zen­trum zu reali­sie­ren, das mit den Inter­es­sen von Natur, Klima und Bevöl­ke­rung im Einklang steht. Monheim darf dafür nicht seine letz­ten ökolo­gisch wert­vol­len Frei­flä­chen opfern, die auch als letz­te große Biotop­ver­bin­dung Rich­tung Langen­feld und das Bergi­sche Land von wich­ti­ger regio­na­ler Bedeu­tung sind“, so Krau­se abschließend.

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