GRÜNE Fraktion im Regionalrat besucht Viersen am Niederrhein
Schwerpunktthemen der diesjährigen Klausur waren die Nitratbelastung der ländlichen Räume sowie die Wohnbaulandentwicklung entlang der Rheinschiene. Beide Themen werden die Fraktion in diesem Jahr fortlaufend beschäftigen und die Diskussion mit verschiedenen Gremien und Verwaltungsebenen erfordern.
Thema Nitrateintrag
Den ersten interessanten Input zur besonderen Situation am Niederrhein gaben dafür die Vertreter der Kreisverwaltung Viersen, mit einem anschaulichen Vortrag zur Problematik des ständig ansteigenden Nitratgehaltes in den Grundwasserkörpern und die damit verbundenen Risiken für die Trinkwasserversorgung. Der Kreis Viersen hat hierzu eine Studie in Auftrag gegen. Zu den Problemfeldern gehören die reichlich aufgebrachte Gülle am Niederrhein selbst, aber auch die hohen Mengen, die aus den Niederlanden importiert werden und die nicht selten auf nicht mehr nachvollziehbaren Wegen “verschwinden”. Bereits im Juli 2018 hatte die Regionalratsfraktion eine Anfrage zur Siution der Wasserschutzzonen an die Bezirksregierung gestellt und keine befriedigenden Antworten erhalten, weshalb die Klausurtagung vor Ort gemeinsam mit der GRÜNEN Fraktion im Kreistag Viersen geplant wurde. In der Studie wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen, sowie die Rollen der einzelnen Akteure durch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung Viersen sehr differenziert dargestellt.
Anfrage Wasserschutzzonen 74RR TOP8 SV
Abschlussbericht Nitratstudie des Kreises Viersen
Sowohl fehlende EU- Standards, als auch eine fehlende EU-Behörde zur Verfolgung von Umweltkriminalität erfordern dringend politisches Handeln!
Auf der Ebene des Regionalplanungsbezirkes Düsseldorf stellt sich die Frage nach der Überwachung und Dokumentation von Gülle-Transporten, deren Lieferanten und Endabnehmern. Einzig die Landwirtschaftskammern haben eine gewisse Datenübersicht zu den Transporten. Die unvollständige Datenlage anderer Behörden und Akteure verhindert eine wirksame Kontrolle. Die Funktion der Landwirtschaftskammer als Kontrollbehörde sollte deshalb hinterfragt werden; es müssen neue rechtliche Rahmenbedingungen ins Auge gefasst werden.
Thema Wohnbauland
Das andere Schwerpunktthema dieser Klausurtagung stellte die Entwicklung von Wohnbauland entlang der Rheinschiene dar.
Der immer drängendere Mangel von bezahlbarem Wohnraum, in und um die Ballungszentren der Rheinschiene gehört zu den wichtigsten aktuellen Handlungsfeldern der Regionalplanung. Besonders hier sind die Weichenstellungen für die Zukunft möglich und zu diskutieren. Ein besonderes Gewicht bei der Neuausweisung von Bauland kommt der Erschließung entlang vorhandener ÖPNV-Haltepunkte, dem Schienennetz und dem alltagstauglichen Fahrradwegenetz zu. Die Grüne Fraktion im Regionalrat setzt hier auf einen “multimodalen” Ansatz als dem richtigen Weg, um das preisgünstige Pendeln auch in bisher schlecht angebundenen Regionen anzustreben.
“Dazu werden wir in den kommenden Monaten mit Anfragen, Anträgen und GRÜNEN Initiativen beitragen”, so der Fraktionsvorsitzende Manfred Krause und weiter: “Bei möglichen Neuausweisungen von Wohnbauland werden wir besonders das Thema Freiraum und den schonenenden Umgang mit Naturräumen im Auge behalten !”
Abgerundet wurde die Klausurtagung schließlich mit einem Fachgespräch bei der “Biostation Krickenbecker Seen”, geleitet von Dr. Ansgar Reichmann, Geschäftsführung / wissenschaftliche Leitung zu den Auswirkungen des erhöhten Nitrat-Eintrages auf die örtliche Fauna und den ausführlichen Austausch dazu, sowie anderen örtlichen Themen mit den GRÜNEN Kolleg*innen aus dem Kreistag, sowie den Ortsfraktionen des Kreises Viersen.
Verwandte Artikel
Surfpark am Elfrather See, Krefeld ?
In der ersten Sitzungsperiode des Regionalrates war eines der wichtigsten Themen im Planungsauschuss des Regionalrats am 11.03.2021 (sowie im Regionalrat 18.3.21) die Ausweisung eines Erholungs- und Sportparks in Krefeld am Elfrather See mittels einer besonderen Feststzung für eine zweckgebundene Nutzung (ASB‑Z allgemeiner Siedlungsbereich Zweckbindung). Wir haben diese beabsichtigte Regionalplanänderung durchaus kontrovers in unserer Fraktion diskutiert . Anja Cäsar, unser neues Mitglied im Planungsausschuss hat in Ihrer Rede am 11.03.21 differenziert die Haltung unserer Fraktion aufgezeigt.
Der Regionalrat beschloß am 18.03.21 einstimmig den Erarbeitungsbeschluss als ersten Planungsschritt. Unser Vorschlag, wie bislang einen Erörterungstermin durchzuführen, wurde von CDU/SPD/FDP/etc. abgelehnt. Die beabsichtigte Gesetzesänderung der Landesregierung macht solche Planverfahren auch ohne mündlichen Erörterungstermin möglich.
Weiterlesen »
Klausurtagung der Fraktion 07. – 08.02.2020 in Mönchengladbach
Auswirkungen Braunkohletagebaus auf Grundwasser
Bei unserer diesjährigen Klausurtagung haben wir uns zunächst mit den Auswirkungen des Braunkohletagebaus auf das Grundwasser insbesondere in Bezug auf die Qualität, Quantität und Versorgungssicherheit beschäftigt.
Weiterlesen »
Klimaatlas LANUV
Mit dem digitalen Klimaatlas NRW stellt Ihnen das lanuv.nrw.de (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) umfangreiche Informationen zum Klima und seiner Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.
Weiterlesen »